G
gruffert
Gast
Ich sah heute einen Bericht in CNN über die Armut in Asien. Dabei wurde auch erwähnt, daß in Thailand die Zahl der Menschen die unter der Armutsgrenze leben (wo immer die auch liegen mag) erheblich zugenommen hat. Wie diese nüchternen statischen Angaben in der Praxis aussehen, wird vielleicht aus der Schilderung der Situation in meinem Dorf im Isaan deutlich.
Die Leute hier haben als einzige Einkommensquelle den Reisanbau. Die etwa 100 Familien im Dorf produzieren im Schnitt etwa 5 Tonnen pro Familie für den Verkauf. Im letzten Jahr bekamen sie beim Verkauf dieser 5 Tonnen ca. 6.50 pro kg. In diesem Jahr bekommen sie nur ca. 4.00 Baht pro kg. Das macht pro Familie eine Mindereinnahme von fast 40 % oder etwa 12.500 Baht, also ca. 1.25 Millionen Baht für das ganze Dorf. Diese Mindereinnahme kann auch nicht durch von Thaksin versprochenen 1 Million Baht ausgeglichen werden, denn dieser Betrag soll ja – wenn er überhaupt hier ankommt – als Darlehn für die Schaffung neuer Existenzmöglichkeiten verwandt werden.
In der Praxis wird wohl kaum jemand Hunger leiden müssen, denn der für den eigenen Verbrauch benötigte Reis kann ja nicht verkauft werden. Für den Kauf der zur nächsten Saison erforderlichen Dinge wie Diesel und Ersatzteile für die kleinen Traktoren, Kunstdünger, Insektenvertilgung u.s.w. , die alle in diesem Jahr im Preis um mehr als 10 % angestiegen sind, bleibt aber kaum etwas übrig. Erst recht bleibt nichts übrig für die Abzahlung der auf Raten gekauften Dinge (Motorbykes, Fernseher, Traktor u.s.w.)
Auch die Umstellung auf andere landwirtschaftliche Produkte – soweit überhaupt möglich hat wenig Sinn, da die Preise für alle anderen landwirtschaftlichen Produkte wie Hanf und Mais, ebenfalls stark gefallen sind.
Da bei weitem nicht alle Familie eine Tochter haben, die in Pattaya anschaffen geht, und auch diese Mädchen vom Rückgang der Farang-Besucher betroffen sind, d.h. nicht mehr viel zur Unterstützung der Familie beitragen können, sehe ich harte Zeiten für die Menschen im Isaan voraus.
Günther
Die Leute hier haben als einzige Einkommensquelle den Reisanbau. Die etwa 100 Familien im Dorf produzieren im Schnitt etwa 5 Tonnen pro Familie für den Verkauf. Im letzten Jahr bekamen sie beim Verkauf dieser 5 Tonnen ca. 6.50 pro kg. In diesem Jahr bekommen sie nur ca. 4.00 Baht pro kg. Das macht pro Familie eine Mindereinnahme von fast 40 % oder etwa 12.500 Baht, also ca. 1.25 Millionen Baht für das ganze Dorf. Diese Mindereinnahme kann auch nicht durch von Thaksin versprochenen 1 Million Baht ausgeglichen werden, denn dieser Betrag soll ja – wenn er überhaupt hier ankommt – als Darlehn für die Schaffung neuer Existenzmöglichkeiten verwandt werden.
In der Praxis wird wohl kaum jemand Hunger leiden müssen, denn der für den eigenen Verbrauch benötigte Reis kann ja nicht verkauft werden. Für den Kauf der zur nächsten Saison erforderlichen Dinge wie Diesel und Ersatzteile für die kleinen Traktoren, Kunstdünger, Insektenvertilgung u.s.w. , die alle in diesem Jahr im Preis um mehr als 10 % angestiegen sind, bleibt aber kaum etwas übrig. Erst recht bleibt nichts übrig für die Abzahlung der auf Raten gekauften Dinge (Motorbykes, Fernseher, Traktor u.s.w.)
Auch die Umstellung auf andere landwirtschaftliche Produkte – soweit überhaupt möglich hat wenig Sinn, da die Preise für alle anderen landwirtschaftlichen Produkte wie Hanf und Mais, ebenfalls stark gefallen sind.
Da bei weitem nicht alle Familie eine Tochter haben, die in Pattaya anschaffen geht, und auch diese Mädchen vom Rückgang der Farang-Besucher betroffen sind, d.h. nicht mehr viel zur Unterstützung der Familie beitragen können, sehe ich harte Zeiten für die Menschen im Isaan voraus.
Günther