Noch eine kleine Ergänzung:
Wenn ich mich in dawarwas Lage versetze, dann hätte ich
als ich damals angefangen habe, auch möglicherweise alle
Warnungen in den Wind geschlagen.
Ich war damals in einer anderen Situation, hatte einen Konkurenten
der sich nicht offen zu erkennen gegeben hat. Er hat mir allerhand
Mist erzählt, die tollsten Horrorgeschichten, nur um mich einzuschüchtern bzw. auf den Holzweg zu führen!
Dieses Einschüchterungs-Phenomen findet man in vielen Bereichen.
Viele Lehrer und Dozenten pflegen ihre Schüler einzuschüchtern
und sie schlecht zu unterrichten:-)
Sie sollen es ja nicht einfacher haben als sie selber, warum haben sie sich selbst denn so abgeracker und gebüffelt um in dieser Liga mitspielen zu können...?:-0
Spaß und Philosophie beiseite...
Ich habe mit einer 25kg Jumbobox von DHL, mit Mustern vollgestopft, angefangen. Dazu hatte ich noch 25kg Gepäck, mit allerlei Dingen
die den Zoll sicherlich interessiert hätten:-)
Danach habe ich eine Sendung von 6 Kubikmetern geschickt, danach
nochmal 4-5 Kubikmeter...und ein halbes Jahr später traute ich mich an einen 20 Fuß Kontainer ran. Den habe ich allerdings nicht ganz voll gekriegt habe,da ich ihn nicht mit xbilligem "Füllstoff" aufstocken wollte. Übrigens gibt es nur 20' und 40' Kontainer, mit je 28 und etwa 60 Kubikmetern fassungsvermögen. Dann gibt es noch einen 40' mit Übermaßen, der wird allerding selten verschifft. Gewicht ist zwar limitiert aber spielt nur dann eine Rolle wenn man etwa Kugellager oder extrem schwere Ware verschifft.
Ich habe bei meinem 1ten Kontainer also den Spediteur beauftragt die freien Kubikmeter mit Bambusstangen aufzufüllen, für den ich einen Kunden aufgetrieben hatte (damals kostete eine 6 meterlange Stange von etwa 12-15 cm durchmesser 8 Baht).
Gute Idee dachte ich...
Der Spediteur war aber nicht faul, und hat den Kontainer erst mal halb mit Bambus gefüllt und dann erst die Kisten und Kasten draufgeladen. Geladen wurde nach meiner Abfahrt.
Daß dann etwa 6-7 Kubikmeter meiner edlen Ware nicht mehr reinpasste,hat niemanden gestört, außer mich natürlich.
Das war aber das geringere Problem, denn der Bambus (den er berschafft hatte) war noch teilweise grün.
Als wir den Container in Luxemburg öffneten, bot sich uns ein recht
sonderbarer Anblick! Schimmel und Pilze, Mose und Farne hatten in den 5 Wochen so stark gewuchert daß man glaubte man öffne einen Müllkontainer einer Champignonfarm. Alles war Schwarz und Grau, die Decke sah aus wie eine Tropfsteinhöhle. Ein verlassener Alien-Raumkreuzer, ist ein weiterer Vergleich der mir einfällt:-)
Erstaunlicherweise hatte der Großteil der Waren keinen Schaden erlitten, aber das Ausladen war trotzdem eine riesige Sauerei. Alle meine Freunde die zum Abladen "eingeladen" waren verweigerten den Kontainer zu betreten.
Aus Schaden wird man schlau....
Mein letzter Kontainer war voll bis unter den Rand mit Waren beladen, kein grüner Bambus, keine Schimmelpilz-biotop, nichts dergleichen...
Aber die Papiere waren schlampig erstellt (von meiner langjährigen Transportfirma selber). Resultat: die Zollagentur hat erst die Verzollung verweigert und schlußendlich dem Zoll den Rat gegeben die Waren genauer zu beschauen. Die Zollagentur, mit der ich bereits zuvor gearbeitet hatte, beschuldigte mich doch tatsächlich (nicht zuletzt wegen der Warenvielfalt), ich würde Waren aus ganz Asien zusammentragen (besonders aus Ländern bei denen hohe Zölle berechnet werden, China, Japan, Taiwan, etc) um sie dann über Thailand mit Zollermäßigungen, gemäß Form A fast zollfrei einzuführen.
Konsekuenz: Der gesamte Kontainer wurde entladen, "beschaut" kontrolliert und es wurde zusätzlich mit Spürhunden nach Drogen gesucht. Das sah ich an den vielen Pfotenabdrücken auf den Kisten und ebenfalls an den Kratzspuren. Ich wurde nicht einmal über diese letzte Intervention unterrichtet!
Kostenpunkt: entladen, die Zollbeschau (geht tatsächlich auf meine Kosten),wiederaufladen, Lagerkosten für 10 Tage (ja solange waren die Waren blokiert) Voller Zollsatz (für den ich mich verpflichten mußte, da das Certificate of Origin und das Form A nicht korrekt erstellt waren) Anliefern vom Zollager zu meinem Lager etc, etc...mehrkosten 1100 EUR insgesamt! Dazu bleibt zu erwähnen daß einige Teile durch unsachgemäßes Auspacken beschädigt wurden. Dagegen kann ich aber nichts unternehmen, da ich eine Erklärung unterschreiben mußte daß weder Zoll noch Spediteur für etwaige Schäden verantwortlich gemnacht werden können (da man angeblich nachher nicht mehr feststellen kann ob die Schäden beim Beladen, während des Transport, oder beim Umladen entstanden sind)......
Wie gesagt, ganz schön nervenaufreibend und gefährlich, diese Branche.
Einmal hat mein Spediteur in Thailand mir 15 HolzBuddhas von etwa 45 cm (von einer verjährten Bestellung womöglich) geschenkt, in die Kisten mit eingepackt, und glatt vergessen sie auf die Rechnung und die Packing List zu stellen:-)
Hätte der Zoll die gefunden, dann aber Gute Nacht.....
In meinem letzten Kontainer habe ich eine Ganze Kiste mit etwa 120 wunderschönen Stäbchensets gefunden, die ich nicht gekauft, bestellt oder bezahlt habe - sie stand allerdings auf der Rechnung:-) Allerdings vermisse ich eine Kiste mit Holz-Leimgemisch Leguanen....
Ich erwähne diesen Zwischenfall nicht einmal mehr bei meinem Spediteur in Thailand....
Das sind nur einige der Abenteuer...