@Kamoi
Bei Punkt 1 und 2 hast dur Recht.
Bei Punkt 3 eigentlich auch, aber das sieht die Botsahft nunmal anders und an dieser kommst du nicht vorbei.
Habe zu dem Thema einen ironischen Taxt gefunden im Net, der leider allzusehr den aktuellen Tatsachen entspricht.
Nids Touristen-Ausbildung
Emil: Hör mal zu, Nid, ich muß dir jetzt erklären, daß es wichtige Voraussetzungen gibt, um für einen Deutschlandbesuch als Touristin anerkannt zu werden. Wir sprechen jetzt nicht über eine Touristin, die mit wohlgefüllter Brieftasche und Kreditkarten ein Visum erhält, sondern über das Heer der Antragstellerinnen, die vor dem Tor, in langer Warteschlange aufgereiht, der Öffnung einer Botschaft harren. Du wirst ein Glied dieser Schlange sein und, wenn man dich an den Schalter läßt, wird eine deiner Thai-"Schwestern" deine Aussagen mit deinem Antrag auf Erteilung eines Visums vergleichen und dabei den Wahrheitsgehalt deiner Angaben kritisch unter die Lupe nehmen. Will es ein gnädiges Geschick, überprüft dich die "Erbittlichere" deiner Thai-Schwestern. Ist dein Horoskop ungünstig, gerätst du an die Unerbittliche, vor der alle Antragsstellerinnen zittern. Wählen kannst du selbst nicht, ein Zählwerk entscheidet blind über Gedeih oder Verderb.
Nid: Unsinn! Du lädst mich ein, bezahlst das Ticket, garantierst für mein Wohlverhalten in Deutschland und für meine pünktliche Rückkehr, schließt eine Krankenversicherung für mich ab und bezahlst in Deutschland Kost und Unterbringung. Dafür putze ich mal deine Wohnung, kaufe für dich ein, wasche, bügle und koche was Gutes. Das ist alles. Mach doch nicht immer aus jeder Selbstverständlichkeit ein Problem!
Emil: Oh du heilige Unschuld! Absolut falsch, was du dir da vorstellst. Wenn du das erzählst, würde es zur sofortigen Ablehnung deines Antrags führen. Laß uns systematisch vorgehen. Zunächst klären wir den Begriff "Tourist". Da hilft das Lexikon. Darin steht geschrieben, daß du nur dann eine Touristin bist, wenn du dich, zum Zweck der Erholung, der Heilung oder der Bildung an einen fremden Ort begibst. Die Botschaft achtet streng darauf, daß Thaidamen, welche nach Europa fliegen, sich dort ausschließlich erholen, bilden und heilen lassen. Wer etwas anderes beabsichtigt, bekommt kein Touristenvisum. Folglich darfst du auf keinen Fall sagen, daß du meine Wohnung säubern, Wäsche pflegen und für uns kochen oder einkaufen willst. Bei solchen Angaben wird dein Antrag wahrscheinlich abgelehnt.
Nid: Aber ich muß doch die Wohnung, in der wir zusammen leben werden, sauber halten, kann dich nicht schmutzig herumlaufen lassen und verhungern sollst du auch nicht. Es ist doch selbstverständlich, daß ich diese Arbeiten übernehme. Warum soll ich so tun, als sei ich eine unsaubere Schlampe und warum soll ich auch noch lügen?
Emil: Du sollst nicht lügen sondern Schädliches weglassen. Es ist schädlich, deutschen Putzfrauen die Arbeit wegnehmen zu wollen. Daß es viel zu wenige Putzfrauen für ungeheuer viel unerledigte Putzarbeit gibt, hat damit nichts zu tun.
Nid: Gut, dann werde ich nur erwähnen, daß ich Deutschland kennen lernen und die deutsche Sprache besser verstehen und üben will, damit wir uns, wegen Mißverständnissen nicht mehr streiten, sondern zu einer harmonischen Ehe kommen.
Emil: Jetzt wird es völlig falsch. Du darfst doch nicht einmal andeuten, daß wir standesamtlich heiraten wollen. Noch dazu in Dänemark. Beiße dir eher die Zunge ab, als etwas Derartiges auch nur leise anklingen zu lassen! Was hat denn eine Ehe mit Bildung, Heilung und Erholung zu tun. Solcherlei ist nach einigen Ehejahren angesagt, aber doch nicht schon vorher. Der Entschluß zu heiraten, hat sehr oft etwas mit Einbildung zu tun, die jedoch nicht mit Bildung zu verwechseln ist.
Nid: Gut, dann werde ich nur sagen, daß ich in Deutschland eine Schule besuchen und mich bilden lassen will, weil ich mir ungebildet vorkomme, daß ich mich von meiner Einbildung, die du mir oft vorhältst, heilen lassen und vom Streß, den du mir ständig verursachst, erholen will. Dann sind die Bedingungen erfüllt. Ich werde gebildet, geheilt und erhole mich.
Emil: Versuche um Gottes willen nicht, bei der Botschaft sarkastisch zu werden. Zeige Demut, Gehorsam, Unterwürfigkeit und bedanke dich für Belehrungen. Botschaften sind Vorposten und Visitenkarten des Landes, in das du reisen willst. Also empfiehlt sich rechtzeitiges Einüben adäquaten Verhaltens. Unterlasse folglich alles, was den Anschein der Aufmüpfigkeit oder des Ungehorsams erweckt. Ausländer, die sich in Deutschland aufspielen oder gar "die Sau rauslassen" wollen, als seien sie eine gewisse Sorte von Farangs in Thailand, werden mit Sicherheit abgewiesen.
Nid: O.k. Ich werde demütig sagen, ich sei krank und müsse mich in Deutschland erholen.
Emil: Das halte ich für ein gefährliches Fahrwasser. Wer krank ist, kann nicht auf Reisen gehen. Dein Antrag würde sicher abgelehnt.
Nid: Darf ich sagen, daß ich dein krankes Mütterlein besuchen und mit ihr spazieren gehen will, weil sie so schlecht zu Fuß ist?
Emil: Sehr problematisch. Sieht nach Krankenpflege aus. Das wäre Arbeit und nicht Tourismus. Es gibt zwar viel mehr offene Stellen für Krankenpfleger als arbeitslose Pfleger, aber das steht auch wieder auf einem anderen Blatt. Freie Arbeitsstellen müssen in Deutschland unbedingt für Deutsche frei bleiben und werden gesammelt und stolz statistisch erfaßt. Bis jetzt sind es erst l,5 Millionen, also immer noch weniger freie Stellen als Arbeitslose. Hier wird Gleichgewicht angestrebt. Jedem Arbeitslosen steht eine freie Stelle zu, die er zwar nicht besetzen muß, aber stolz beäugen darf, weil sie vergeblich auf ihn wartet, wie ein versetztes Mädchen beim Rendezvous.
Nid: Aber meine Freundin hat gesagt, daß sie ihrem deutschen Freund helfen will, weil er körperbehindert ist und sie ihn heiraten will.
Emil: Und der Antrag auf ein Touristenvisum wurde prompt abgelehnt, bei allem Verständnis für Körperbehinderte und Menschlichkeit. Recht muß Recht bleiben. Wo kämen wir denn sonst hin?
Nid: Mich würde jetzt nur noch interessieren, wie viele AntragstellerInnen aus Thailand tatsächlich nach Deutschland fliegen, um sich zu bilden, zu erholen und sich heilen zu lassen.
Emil: Da mußt du die Botschaft fragen, die genau weiß, wie viele Anträge täglich genehmigt werden. Vermutlich wird die Botschaft überwiegend durch lückenhafte und schöngefärbte Aussagen hinters Licht geführt. Eine weitere Klippe, die bei der Antragstellung umschifft werden muß, ist der Nachweis der Rückkehrwilligkeit. Wenn die Prüferin hinter dem Schalter, den Eindruck bekommt, daß du vielleicht nicht mehr nach Thailand zurückkommen willst, wird der Antrag abgelehnt.
Nid: Du weißt doch, daß ich aus meiner früheren Verbindung mit dem Thai-Ehemann ein liebreizendes Töchterlein habe, das ich regelmäßig bei meiner Mutter besuche, wo es seit vier Jahren lebt. Ich liebe dieses Kind sehr und möchte es nicht missen.
Emil: Null Beweiskraft für deine Rückkehrwilligkeit. Eher im Gegenteil. Die kritische Sachbearbeiterin wird behaupten, eine enge Bindung an deine Tochter bestehe nicht, was ja gerade durch die Tatsache bewiesen ist, daß deine Tochter nicht bei dir, sondern bei ihrer Oma lebt. Aus der Sicht der Botschaft, hast du dich aus dieser Bindung möglicherweise absichtlich befreit, um in Deutschland unterzutauchen und dort evtl. unlauterem Gelderwerb nachzugehen.
Nid: Aber du bist doch bei mir und fliegst mit mir hin und zurück.
Emil: Das ist keinesfalls beweisbar. Es ist für die Botschaft eher vorstellbar, daß ich dich - in unserem gemeinsamen Finanzinteresse - nach Deutschland bringe, um dich bei eben diesem schmutzigen Gelderwerb zu unterstützen. Also wird vorsichtshalber abgelehnt, damit der schmutzige Gelderwerb nicht außer Landes geht und Deutschland sauber bleibt.
Nid: Aber Deutschland verdient doch an jedem Touristen, auch dann, wenn er eingeladen wird und ein Gastgeber für ihn bezahlt. Schon die Erteilung des Visums bringt Geld. Deutschland hat doch gerade so große Geldsorgen. Warum läßt man sich diese Einnahmen entgehen und findet oder erfindet hundert Gründe, um das Visum abzulehnen?
Emil: Hier geht es nicht um schnöden Geldgewinn sondern ums Prinzip und um die Wahrheitsfindung. Daß die Botschaft jeden Tag unablässig belogen wird, steht auf einem anderen Blatt.
Nid: Wer unbedingt angelogen werden will, verdient es nicht besser. Oh Emil, wie froh bin ich jetzt wieder, daß ich in dir einen so einfühlsamen, bestens informierten Lehrer gefunden habe. Was würde mir wohl alles zustoßen, wenn ich dich nicht hätte?
Emil: Du wärst ehrlich in Thailand geblieben und dein Antrag würde abgelehnt. Danach wäre es dir vermutlich zuwider, die ganze, unerfreuliche Prozedur zu wiederholen. Du würdest auf einen Deutschlandbesuch verzichten und bedauerlicherweise sogar böse, unbeweisbare Behauptungen ausstreuen, über angeblich fehlende deutsche Gastfreundschaft. Wärst du aber noch nicht ausreichend abgeschreckt, ergäbe sich wahrscheinlich eine längere Wartezeit, bis zur erneuten Prüfung deiner Ehrlichkeit, denn - wie wir Deutschsprachigen mit berechtigtem Stolz sagen -
ehrlich währt am längsten!
Link:
http://www.thaitip.info/tipps/frame5.htm
Viel Erfol beiweiteren Versuchen!

phi mee