
socky7
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Vor meiner Radtour am Mekong (bei Niedrigwasser Anfang April) habe ich auf geniale Weise einen idealen Hoehenwanderweg ausfindig gemacht, der tlw. auf dem Grat der DAEN LAO RANGE entlang laeuft, dem gemeinsamen Gebirgszug zwischen Myanmar und Thailand. Der ist gleichzeitig Wasserscheide. Insofern gibt es nicht die zahlreichen tiefen Taleinschnitte wie am Mittelrhein zwischen Ruedesheim und Koblenz (Rheinhoehenwanderweg) oder in Nepal im Himalaya, wo man immer grosse Hoehenunterschiede bewaeltigen muss. Der von mir entdeckte Grenzpfad wurde vom thailaendischen Militaer angelegt und wird auch ab und zu begangen - jedenfalls ist er gut zu erkennen und nicht zu verfehlen. Der schmale Pfad verbindet von Mae Sai aus nach Sueden die sich auf den Gipfeln befindlichen - primitiven Befestigungsanlagen (Forts mit Erdwaellen und Palisaden) der Thais mit deutlich sichtbaren Fahnen. Nach Moeglichkeit habe ich die immer umgangen, weil ich nicht als Spion verhaftet werden wollte. Wenn es nicht zu vermeiden war bin ich jedoch nach fruehzeitiger Ankuendigung frech da mitten durch marschiert und habe meinen Reisepass mit Thai-Jahresvisa vorgezeigt. Die Soldaten waren immer sehr nett und boten mir kaltes Wasser an. Sie schickten mich dann regelmaessig bergab, weil sie annahmen, dass ich mich verlaufen hatte. Ich wollte in die Geschichte der Globetrottel eingehen und die gesamte gemeinsame Grenze zwischen Burma und Thailand vom Goldenen Dreieck am Mekong bis zur Andamanen-See ablaufen. Aber leider hoerte der gut begehbare Hoehengrenzpfad nach einigen Tagen auf.
Morgens frueh zwischen 6 und 7 Uhr traf ich mehrmals etwa 20 mit Schmuggelware schwer beladene Birmanen in Gruppen von eher zierlichen Maennern und Frauen an unkontrollierten Grenzabschnitten.Inhalt der Kiepen pro Traeger: 4 x 12 = 48 Einliterflaschen Coca Cola und Fanta (jeweils mehr als 50 Kilo). Die armen Leute taten mir wirklich leid: sich fuer ein gefaerbtes Zuckerwasser bergauf und bergab so abzuquaelen ! Ausser diesen illegalen Grenzgaengern mit den Flaschen traf ich jeden Tag meist ein halbes Dutzend und mehr illegale Einwanderer aus Myanmar in der Bergeinsamkeit, die oft mehr erschraken als ich.
In der touristisch etwas erschlossenen Bergregion DOI TUNG loderten mehrere schwere Waldbraende. Als ich einen englisch sprechenden Feuerwehrmann fragte, warum Hunderte von Soldaten und Feuerwehrleuten dort tatenlos zusahen, meinte der lapidar: "Der starke Wind treibt das Feuer gleich nach Burma. Dort duerfen wir nicht loeschen." Auf der anderen Seite der Grenze hatte ich jedoch im meist unerschlossenen Waldgebiet weit und breit keine birmanische Feuerwehr gesehen. Wegen der durch die Waldbraende hervorgerufenen meist schlechten Sicht im Norden von Thailand bin ich zum ISAAN gewechselt.
Auf der Busfahrt von der birmanischen Grenze nach Sueden zur thai- laotischen Grenze wurde mein Gepaeck siebenmal auf Drogen untersucht. Die anderen Buspassagiere wurden auf illegale Einreise kontrolliert - nicht selten erfolgreich.
Ich habe mir hier ein Fahrrad gekauft und will jetzt an der thai- laotischen Grenze, dem Mekong entlang und auch auf unbefahrenen Wegen im Hinterland bis zur kambodschanischen Grenze fahren. Der dort normalerweise zwischen 300 und 800 m breite Mekong hat derzeit extremes Niedrigwasser und man sieht deutlich im restlichen Flussbett entweder Felsen, Sand, bereits ein Meter hohe Straeucher und vom derzeitigen Flussbett abgetrennte Wasserflaechen oder bebautes Ackerland (die Bauern hoffen,
dass sie bis zum naechsten Mittel - oder Hochwasser noch die Ernte einfahren koennen).
An den schmalsten Stellen ist der Mekong - durch seitliche Felsen eingeengt - derzeit nur 30 bis 40 m breit. Das ist jedoch selten.
Zwischen Chiang Kan und Si Chiang Mai (nahe Pak Chom)
North-East Thailand Isan Map - Issan Karte [Isaan-Map]
ist die huegelige Landschaft auf beiden Seiten des Mekong fast maerchenhaft. Erinnert mich entfernt an den Mittelrhein - jedoch ohne Burgen und Weinberge. Dafuer Bananenfelder und Obstgaerten an den Haengen und auf den angrenzenden Huegeln: meist mit Mango - oder Apfelsinenbaeumen bepflanzt. Durch Brandrodung werden unterhalb der Bergkuppen Waldflaechen in Ackerland umgewandelt. Viele fachmaennisch angelegte Fischteiche in Mulden und Senken sollen den Bauern eine weitere Erwerbsquelle durch Fischfang bieten. Dies wird auch durch Entwicklungshilfe (z.B. WORLD VISION aus den U.S.A.) und Regierungsstellen unterstuetzt.
Mir gefaellt es im Norden und im Nordosten von Thailand besser als in den Strandgebieten, in denen sich auch viel asoziales Volk aufhaelt (Einheimische und Touristen).
In der letzten Woche habe ich hier keinen einzigen Europaeer getroffen, nur einheimische - meist sehr freundliche - Thais.
von socky7, dem Grenzgaenger
Morgens frueh zwischen 6 und 7 Uhr traf ich mehrmals etwa 20 mit Schmuggelware schwer beladene Birmanen in Gruppen von eher zierlichen Maennern und Frauen an unkontrollierten Grenzabschnitten.Inhalt der Kiepen pro Traeger: 4 x 12 = 48 Einliterflaschen Coca Cola und Fanta (jeweils mehr als 50 Kilo). Die armen Leute taten mir wirklich leid: sich fuer ein gefaerbtes Zuckerwasser bergauf und bergab so abzuquaelen ! Ausser diesen illegalen Grenzgaengern mit den Flaschen traf ich jeden Tag meist ein halbes Dutzend und mehr illegale Einwanderer aus Myanmar in der Bergeinsamkeit, die oft mehr erschraken als ich.
In der touristisch etwas erschlossenen Bergregion DOI TUNG loderten mehrere schwere Waldbraende. Als ich einen englisch sprechenden Feuerwehrmann fragte, warum Hunderte von Soldaten und Feuerwehrleuten dort tatenlos zusahen, meinte der lapidar: "Der starke Wind treibt das Feuer gleich nach Burma. Dort duerfen wir nicht loeschen." Auf der anderen Seite der Grenze hatte ich jedoch im meist unerschlossenen Waldgebiet weit und breit keine birmanische Feuerwehr gesehen. Wegen der durch die Waldbraende hervorgerufenen meist schlechten Sicht im Norden von Thailand bin ich zum ISAAN gewechselt.
Auf der Busfahrt von der birmanischen Grenze nach Sueden zur thai- laotischen Grenze wurde mein Gepaeck siebenmal auf Drogen untersucht. Die anderen Buspassagiere wurden auf illegale Einreise kontrolliert - nicht selten erfolgreich.
Ich habe mir hier ein Fahrrad gekauft und will jetzt an der thai- laotischen Grenze, dem Mekong entlang und auch auf unbefahrenen Wegen im Hinterland bis zur kambodschanischen Grenze fahren. Der dort normalerweise zwischen 300 und 800 m breite Mekong hat derzeit extremes Niedrigwasser und man sieht deutlich im restlichen Flussbett entweder Felsen, Sand, bereits ein Meter hohe Straeucher und vom derzeitigen Flussbett abgetrennte Wasserflaechen oder bebautes Ackerland (die Bauern hoffen,
dass sie bis zum naechsten Mittel - oder Hochwasser noch die Ernte einfahren koennen).
An den schmalsten Stellen ist der Mekong - durch seitliche Felsen eingeengt - derzeit nur 30 bis 40 m breit. Das ist jedoch selten.
Zwischen Chiang Kan und Si Chiang Mai (nahe Pak Chom)
North-East Thailand Isan Map - Issan Karte [Isaan-Map]
ist die huegelige Landschaft auf beiden Seiten des Mekong fast maerchenhaft. Erinnert mich entfernt an den Mittelrhein - jedoch ohne Burgen und Weinberge. Dafuer Bananenfelder und Obstgaerten an den Haengen und auf den angrenzenden Huegeln: meist mit Mango - oder Apfelsinenbaeumen bepflanzt. Durch Brandrodung werden unterhalb der Bergkuppen Waldflaechen in Ackerland umgewandelt. Viele fachmaennisch angelegte Fischteiche in Mulden und Senken sollen den Bauern eine weitere Erwerbsquelle durch Fischfang bieten. Dies wird auch durch Entwicklungshilfe (z.B. WORLD VISION aus den U.S.A.) und Regierungsstellen unterstuetzt.
Mir gefaellt es im Norden und im Nordosten von Thailand besser als in den Strandgebieten, in denen sich auch viel asoziales Volk aufhaelt (Einheimische und Touristen).
In der letzten Woche habe ich hier keinen einzigen Europaeer getroffen, nur einheimische - meist sehr freundliche - Thais.
von socky7, dem Grenzgaenger
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